“A Historic Shift in Conversation”
Transition Network aims at the mind sets of developed countries - seeking to transform the affluent Western way of life.
Bundespräsident Gauck sprach in Berlin zur Post-2015-Agenda und zur globalen Bedeutung von nachhaltiger Entwicklung. Nachhaltigkeit sei längst ein Querschnittsthema, so Gauck, und habe alle Politikfelder erreicht.
Bundespräsident Joachim Gauck war auf Einladung des Entwicklungsministers Dr. Gerd Müller in den Berliner Spreespeicher gekommen, um das Grußwort auf der BMZ-Veranstaltung „Nachhaltige Entwicklung weltweit. Was kann Deutschland beitragen?“ zu halten – seine Rede ging jedoch weit über eine Begrüßung hinaus.
Gauck befürwortete die starke Rolle Deutschlands im Post-2015-Prozess und betonte, er habe hohe Erwartungen an die internationale Gemeinschaft und sei „positiv gespannt“. Die Erweiterung der bekannten Millennium Development Goals um die Komponente der Nachhaltigkeit sei, so Gauck, nicht nur begrüßenswert, sondern absolut notwendig. Nachhaltigkeit sei mittlerweile ein Querschnittsthema, denn „Nachhaltigkeit bedeutet im Kern kluges Wirtschaften“ – dies ließe sich auf alle Politikfelder gleichermaßen anwenden. Doch der Bundespräsident äußerte sich auch kritisch: „Nachhaltige Entwicklung und Wachstum, Wachstum, Wachstum – funktioniert das?“ fragte er, und pflichtete Entwicklungsminister Müller bei, der sich gegen Wachstum um jeden Preis aussprach.
Denn Minister Müller hatte bereits in seiner Begrüßung darauf hingewiesen, dass der Lebenswandel, wie ihn die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland größtenteils pflegten, so nicht weiter möglich sei. Wenn alle Menschen in Würde und Wohlstand leben wollten, so Müller, müsse es drei Erden geben.
Deshalb fordert der Minister Umdenken bei Konsumenten, aber auch bei Wirtschaftsunternehmen. Sein Beispiel: die Textilindustrie – hier müsse man Konsumente wie Produzenten gleichermaßen in die Pflicht nehmen. Damit der Konsument aber eine informierte Entscheidung treffen könne, bedürfe es eines leicht erkennbaren und nachvollziehbaren Siegels – der Minister sprach vom grünen Knopf. Dieser solle nicht nur auf ökologische Nachhaltigkeit hinweisen, sondern auch für nachhaltige Sozial- und Arbeitsstandards stehen.
In der anschließenden Podiumsdiskussion erörterte der Bundesminister von Antje von Dewitz, Geschäftsführerin des Outdoorherstellers Vaude, und Prof. Franz Joseph Radermacher von der Universität Ulm einige Aspekte von nachhaltiger Entwicklung.
Unternehmerin von Dewitz möchte Vaude bis 2015 zum nachhaltigsten Outdoorhersteller in Europa machen und beschrieb die Herausforderungen auf dem Weg, dieses Ziel zu erreichen. Informatikprofessor Radermacher forscht zu ökosozialer Marktwirtschaft und setzt sich für eine gerechtere Globalisierung ein.
Die Diskussion war engagiert, lebendig und konstruktiv. Dazu trugen auch konkrete Beispiele von Initiativen und ‚Social Businesses‘ wie die Berliner Biermarke Quartiermeister und der Smartphonehersteller Fairphone bei, die bei der Veranstaltung vorgestellt wurden und veranschaulichten, was der oder die Einzelne zu weltweiter Nachhaltigkeit beitragen kann. Müller betonte, dass es sein Anliegen sei, die Bürgerinnen und Bürger mehr in die Entscheidungsprozesse einzubinden – darum habe er auch die Zukunftscharta ins Leben gerufen: hier könnten alle Interessierten in Deutschland mit an einer Nachhaltigkeitsagenda für die Zeit nach 2015 arbeiten. Dazu gehöre für ihn, so führte Müller abermals aus, dass Konsumenten und Unternehmen globale Verantwortung übernähmen.
Von Dewitz betonte, dass sich diese globale Verantwortung für Unternehmer etwas komplexer darstelle – was aber kein Hindernis sein sollte. Sie sprach sich deshalb eindeutig für staatliche Regulierung in diesem Bereich aus und glaube daran, dass nachhaltiger Konsum etwas verändern könne.
Radermacher wies darauf hin, dass das Streben nach immer mehr Effizienz in der Wirtschaft nicht zwangsläufig zu mehr Nachhaltigkeit führe: so verdränge beispielsweise der neue energieeffiziente Kühlschrank den alten, der jedoch nicht entsorgt würde, sondern im Keller als Zweitkühlschrank weiterlaufe und somit die Idee der Effizienz konterkariere. Die engagierten und glaubwürdigen Beiträge der drei Panellisten fanden im Publikum viel Anklang – die Beiträge aus dem Saal und auch über Twitter (weiterlesen: #nachhaltigeentwicklung) waren größtenteils zustimmend und es klang auch Erstaunen durch: ein NGO-Vertreter beispielsweise begrüßte die leidenschaftliche Auseinandersetzung Minister Müllers mit dem Thema textiler Nachhaltigkeit und sagte: „Ich freue mich über Ihre Empörung!“.
Die Veranstaltung wurde vom Entwicklungspolitische Forum der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des BMZ durchgeführt und berücksichtigte viele Aspekte des nachhaltigen Veranstaltungsmanagements. Dies fand viel positive Zustimmung unter den Gästen.
Die Veranstaltung wurde auch live ins Internet übertragen. Ein Mitschnitt wird in einigen Tagen zur Verfügung gestellt.
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